1. „Fire From The Soul“ ist das neunte Studioalbum der Band; als ihr damals angefangen habt, Musik zu machen, habt ihr überhaupt daran gedacht, dass ihr auch 2016 noch Alben veröffentlichen werdet?
Damals, 1969 waren wir eine von wenigen deutschen Bands, die ihre eigenen Rocksongs schrieb und sie live spielte. Polydor hörte ein Epitaph-Demo und wir hatten einen Plattenvertrag. Wir sind dankbar, dass unsere Fans hinter uns stehen. Sie ermöglichen uns Alben aufzunehmen und live zu spielen. Es ist ein tolles Gefühl.
2. Was für eine Geschichte steckt hinter dem Titel des neuen Albums?
Wir spielten in einem kleinen Club in Brilon. Nach der Show kam eine junge gutaussehende Zuschauerin zu Bernie und mir und sagte: „Your music is like fire from the soul“, so kam das Album zu seinem Namen. Die Musik auf Fire From The Soul ist back to the roots, verbunden mit zahlreichen Elementen, die Epitaph in den letzten 40 Jahren beeinflusst haben. Und, wie Tony Joe White sagt: „Wenn Du kein Feuer in der Seele hast, dann geh‘ zurück Baumwolle pflücken!“.
3. Wie entsteht in der heutigen Zeit ein neues EPITAPH – Album?
Die Songs entstanden im Kopf und wurden bei Soundchecks, im Übungsraum und per Skype in Hotelzimmern vollendet.
4. Blickt man mal auf Eure Discographie zurück, an welche Periode habt ihr die besten, an welche die schlechtesten Erinnerungen?
In den Jahren 72/74, als wir viel Zeit in USA verbrachten, um drei Touren und die Aufnahmen von Outside The Law zu machen, was für die meisten Leute als Epitaphs bestes Album
bezeichnet wird. Es war Hals über Kopf ein Ritt der Emotionen, welcher die Band für immer veränderte.
5. Am Anfang Eurer Karriere war die Hannoveraner „Krautrockszene“ mit Bands wie JANE / ELOY oder den SCORPIONS ja noch sehr übersichtlich. Gab es unter den Bands Rivalitäten oder seid ihr eher gut mit einander ausgekommen?
Zuerst nicht, es gab keine Rivalitäten – alles sehr freundschaftlich. Wir waren die erste Band mit einem Plattenvertrag und der Rest folgte uns. Später änderte sich alles.
6. Im Lauf der Zeit, nachdem ihr euch 1969 formiert habt, konntet ihr so viele musikalische Strömungen miterleben, viele sind gekommen und auch recht schnell wieder gegangen. Woran liegt es eurer Meinung, dass das Genre Rock / Hard Rock immer noch einen hohen Stellenwert genießt?
Ich denke, dass Rock / Hardrock alle menschlichen Emotionen und Gefühle verbindet – gute und schlechte. Es ist wie ein Spiegelbild für die Hörer – Liebe, Hass und Wut!
7. Was ist die verrückteste Erinnerung aus dem EPITAPH Fun dus von Backstage-Erlebnissen?
Backstage, nach einer Epitaph-Show im Zirkus Krone in München, als bei einer Status Quo Tour, 3000 Fans schreiend eine halbe Stunde“ Zugabe “ riefen.
8. Was treibt ihr bei EPITAPH in diesen Tagen und steigt bei euch schon wieder das Lampenfieber, um mit dem neuen Album „Fire From The Soul“ auf Tour zu gehen?
Im Augenblick proben wir für die Akustik-DVD, welche wir in Hannover im „Alter Bahnhof Anderten“ im März aufnehmen werden. Dies mit derselben Besetzung, wie bei den Aufnahmen von
Fire From The Soul. Die Show beinhaltet drei Songs (akustisch) von Fire From The Soul.
9. Mit wem würdet ihr als Opening-Act z.Z. am liebsten auf Tour gehen?
Je größer – je besser, aber ich denke, wir würden in USA zu einer Dave Mathews Tour passen. In Europa zu Iron Maiden.
10. Wenn ich jetzt Deinen I-Pod anstellen würde, wen würde ich auf Deiner aktuellen Playlist finden?
Chris Stapleton Traveller Rolling Stones Exil On Main Street Iron Butterfly Butterfly Blue Nektar Remember The Future Dave Matthews Live At Red Rocks
11. Nach vierzig erlebnisreichen Jahren im Musikbusiness – was ist die bedeutendste Veränderung, die ihr in dieser Zeit festgestellt habt?
Der Computer. Wir machten unsere ersten Aufnahmen in den Zwei-Spur Alster Studios in Hamburg. Live im Studio, direkt aufs Band. – Heute sind die Produzenten und Computerprogrammierer die Könige des Musikgeschäfts.
12. Habt ihr noch ein Schlusswort an die EPITAPH Fans, so kurz vor der Veröffentlichung von „Fire From The Soul“?
Fire From The Soul ist der musikalische Soundtrack „40 Jahre Epitaph“.